Für gewöhnlich beginnt jede Yogastunde mit einem Mantra um die Tradition zu ehren und für die Stunde eine entsprechende Qualität einzuladen.
Ich habe mich für das „Purnamadah“ Mantra entschieden, ein vedisches Friedensmantra aus der sogenannten „Isha Upanishad“.
Die Isha Upanishad ist sehr kurz und gehört zum Yayurveda. Jede Upanishad beginnt mit einem kurzen Mantra als Einleitung und dieses Mantra ist die Einleitung der Isha Upanishad.
Es zählt zu den ältesten überlieferten Texten der Menschheit.
Om
Purnamadah Purnamidam
Purnat Purnamudachyate
Purnasya Purnamadaya
Purnameva Vashishyate
Om shanti, shanti, shanti
Om
Dies ist unendliche Fülle, das ist unendliche Fülle;
Aus der unendlichen Fülle wurde die unendliche Fülle;
Wenn man aus der unendlichen Fülle unendliche Fülle entnimmt, so bleibt unendliche Fülle übrig!
Das Unendliche bleibt unendlich!
Om Frieden, Frieden, Frieden
Die dreimalige Wiederholung am Ende richtet sich an die „drei Reiche“ – an die materielle Welt, der geistigen Welt und die innere Welt.
Der Text hat die Qualität eines Koans, weil er in sich ein Rätsel darstellt. Man kann das Wort für „Fülle“ auch mit „Vollkommenheit“ oder „Vollständigkeit“ übersetzen.
Es geht um den Gedanken, dass das Universum vollständig und unendlich ist, aber auch jeder noch so kleine Teil davon (inklusive uns selbst) die unendliche Vollständigkeit in sich trägt.