Yoga ist überall anders, aber wenn es gut ist, dann „funktioniert“ es.
Ist Yoga eine Art „Gymnastik“? Ist es ein „Lifestyle“? Ist es eine „Religion“?
Diese Frage kann man nicht beantworten ohne seinen eigenen Standpunkt dazu zu klären. Ich kann nicht sagen, dass Yoga für mich einfach nur Gymnastik ist, ich kann aber auch nicht sagen, dass Yoga für mich eine Religion ist. Andererseits kann ich nicht sagen, dass es das nicht ist, weil für andere ist es das durchaus. Was Yoga ist und nicht ist, das hängt davon ab was ich davon möchte und was ich darin sehe.
Was Yoga erfüllen soll, das ist mich „entspannter“ zu machen. Geist und Körper hängen zusammen, deshalb ist es so wichtig entspannt zu bleiben. Das Leben hält immer wieder Herausforderungen und Schwierigkeiten bereit. Wenn ich verspannt bin, dann werde ich reflexartig reagieren. Wenn ich entspannt bleibe, dann kann ich mir zumindest ein wenig aussuchen wie ich auf Herausforderungen reagiere.
Viktor Frankl sagte sinngemäß: „Zwischen einem Stimulus und unserer Reaktion vergeht Zeit. In dieser Zeit entscheiden wir wie wir reagieren. Wie wir reagieren bestimmt wer wir sind und werden.“
Hierin liegt für mich die Essenz des Yoga. Yoga soll uns dabei helfen, durch das „Entspannt bleiben“ und durch Aufmerksamkeit und bewusstes Agieren, dass wir mehr die Person sein können, die wir sein wollen.
Yoga ist für mich ein Werkzeugkasten den ich nutzen kann um meinen inneren Frieden zu finden. Diesen kann ich nur finden, wenn ich Frieden schließe mit mir, mit meinen Mitmenschen, mit allen Ereignissen meines Lebens. Das ist eine echte Mammut-Aufgabe und dabei „entspannt“ zu bleiben noch viel mehr.
Das Leben an und für sich ist „absurd“, es hat keinen inherenten Sinn der vom Himmel vor unsere Füße fällt, wenn wir es nicht einer Aufgabe widmen. Es geht darum nicht auszuweichen oder wegzulaufen, sondern hinzusehen, hierzubleiben, das Leben wie es ist, mit all seiner Absurdität anzunehmen, dann können wir inneren Frieden entdecken und dabei kann uns Yoga helfen.